Was ist Prüfungsangst überhaupt?

Prüfungsangst ist STRESS für das Gehirn!

Und unter Stress kann das Gehirn nicht gut denken, sich konzentrieren oder das Wissen, das gelernt wurde und im Kopf drin ist, abrufen.

Oft entsteht eine Art „Blackout“!

Das Gehirn ist blockiert! Es ist wie eine schwarze Wand da und das Gefühl entsteht, alles ist weg!

Doch das Wissen ist nicht weg, es kann in dem Moment nur nicht abgerufen werden!

Stellen wir uns den Höhlenmenschen vor, der aus seiner Höhle ging, um Nahrung zu suchen. Dann plötzlich tauchte ein Säbelzahntiger auf!

Der Höhlenmensch hatte zwei Möglichkeiten!

Entweder, er reagierte und rannte so schnell er konnte zurück in seine Höhle, um sich zu retten!

Oder er bliebt erstarrt stehen und wurde angegriffen und sogar gefressen!

Das Gehirn reagiert unter Stress noch genauso wie damals! Dass es sich „nur“ um eine Arbeit, eine Prüfung, eine Präsentation handelt, ist dem Gehirn egal!

Da ist die Prüfungssituation (Säbelzahntiger), die Angst kommt, ich bin blockiert und kann mein Wissen nicht abrufen (Höhlenmensch bleibt erstarrt stehen und wird aufgefressen)!

Die Angst ist irgendwann bei Deinem Kind zum ersten Mal aufgetreten. Es hat die Angst irgendwann einmal gelernt!

Und bei jeder Arbeit oder Prüfung wurde der Angst vielleicht noch mehr „Futter“ gegeben!

Und die Angst wurde immer größer!

Das Tolle ist – Die Angst kann Ihr Kind auch wieder verlernen!

Versuche die nachfolgenden Tipps mit Deinem Kind umzusetzen, damit es nach und nach lernt, ruhig und gelassen in eine Arbeit oder Prüfung zugehen!

Tipp 1: Sich der Angst stellen!

Ignoriere die Angst nicht bei Deinem Kind, nimm diese wahr und vor allen Dingen ernst und gehe gemeinsam mit Deinem Kind dieser Angst auf den Grund! Erst wenn Dein Kind weiß, was ihm Angst macht und was die Angst mit ihm macht, kann sich auch etwas ändern!

Die Angst hat Dein Kind irgendwann einmal gelernt! Es kann sie auch wieder verlernen!

Überlegt einmal gemeinsam, wann diese Prüfungsangst zum allerersten Mal aufgetreten ist?

Und das kann auch schon ganz lange her sein.

Vielleicht war das nach der ersten schlechten Mathearbeit/Deutscharbeit/etc.!

Und immer ist seither die Angst, wenn eine Arbeit in diesem speziellen Fach geschrieben wird oder eine Arbeit generell ansteht!

Lass Dein Kind einmal hineinfühlen!

Wann tritt diese Prüfungsangst auf?

Ist das schon Tage vor der Arbeit, am Abend davor oder unmittelbar im Klassenzimmer, bevor das Blatt ausgeteilt wird?

Wie äußert sich die Prüfungsangst?

Sind es eher Bauchschmerzen?

Zittert Dein Kind am ganzen Körper?

Bekommt es eher schwitzige Hände?

Setzt sich Dein Kind selbst unter Druck?

Kommen Gedanken, wie „Ich kann das nicht!“, „Ich schaffe das nicht!“, „Ich bin zu blöd dafür!“?

Was macht die Prüfungsangst mit Deinem Kind?

Ist es aufgeregt?

Kann es sich nicht konzentrieren?

Kann Dein Kind sein Wissen dann nicht abrufen, obwohl es zu Hause gelernt hat?

Dein Kind soll einmal alles genau wahrnehmen!

Am Besten schreibt das alles einmal alles auf!

Tipp 2: Was wäre, wenn die Prüfungsangst weg wäre?

Dein Kind soll sich nun einmal vorstellen, was anders wäre, wenn diese „blöde“ Prüfungsangst weg wäre!

Bestimmt sagt Dein Kind jetzt:

„Dann bin ich nicht mehr so aufgeregt!“

Für Dich vielleicht wichtig zu wissen ist, immer so zu denken, was man gerne hätte, wie es sein soll und nicht, was man nicht mehr möchte oder wie es nicht mehr sein soll.

Der Unterschied ist, dass im Satz oben immer noch der Fokus, die Aufmerksamkeit, auf der Aufregung ist.

Finde zusammen mit Deinem Kind einen anderen Satz, der die Lösung schon enthält!

Z.B. „Ich bin ruhig und entspannt bei der Arbeit!“, „Ich bin ruhig bei der Arbeit und ich schaffe das!“.

Dein Kind hat hier bestimmt seine eigene Wortwahl!

Schreibt die positiv formulieren Sätze jeweils ein Blatt Papier!

Tipp 3: Dein Kind hat viele Dinge bereits gelernt und kann viele Dinge richtig gut!

Wenn es mit den Arbeiten nicht so richtig klappt und die Noten nicht so gut sind, ist das Kind schnell gefrustet und hat bald keine Lust mehr!

Ein Teufelskreis beginnt –

Kein Erfolg – keine Lust auf Lernen und Schule!

Keine Lust auf Lernen und Schule – kein Erfolg!

Das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen Deines Kindes in seine Fähigkeiten sind schnell verschwunden!

Deshalb ist es wichtig, einmal zu schauen, was Dein Kind alles gut kann, auf seine tollen Fähigkeiten und Eigenschaften!

Das dauert vielleicht am Anfang einen Moment bis Deinem Kind etwas einfällt. Denn auch Kinder sind meist schon mit den Gedanken bei dem, was nicht gut klappt, was nicht gelingt, was sie nicht können!

Mit dem ich mich beschäftige, das wird immer mehr werden!

Geht deshalb einmal auf Entdeckungsreise nach den tollen Fähigkeiten und Eigenschaften Deines Kindes!

Schreibt jede Fähigkeit und Eigenschaft auf ein Blatt. Vielleicht mag Dein Kind auch zu jeder Fähigkeit oder jeder Eigenschaft etwas malen!

Und was glaubst Du, was Dein Kind sagen wird, wenn es all seine Fähigkeiten und Eigenschaften gefunden hat?

Dein Kind wird sagen: „Ich habe gar nicht gewusst, dass ich soviel kann!“

Und das ist tatsächlich so. Das erlebe ich im Coaching immer wieder bei den Kindern!

Weil sie sich gar nicht damit beschäftigen, was sie gut können, was sie wertvoll und einzigartig macht!

Tipp 4: Jetzt eine tolle Technik!

Legt einmal alle Blätter mit den tollen Eigenschaften und Fähigkeiten in Kreisform auf den Boden!

In die Mitte legt ihr das Blatt mit dem Wunsch für die Arbeit!

Z.B. „Ich bin ruhig und entspannt bei der Arbeit!“ oder „Ich bin ganz ruhig bei der Arbeit, denn ich habe gut gelernt!“

Nun soll sich Dein Kind auf das erste Blatt stellen, auf dem eine Fähigkeit oder Eigenschaft steht.

Kinder haben ja viel Fantasie. Steht auf dem Blatt z.B. „Ich kann gut malen!“, dann soll sich Dein Kind einmal genau vorstellen, wie es malt und sich dann das fertige Bild in Gedanken ansehen. Es soll spüren, wie stolz es dann ist! Vielleicht auch hören, was andere dazu sagen, wenn sie das tolle Bild sehen!

Dann sagt Dein Kind mit voller Überzeugung:

„Ich habe gelernt, toll zu malen!“

Dann einen Schritt in die Mitte machen, wo das Blatt liegt, auf dem steht:

„Ich bin ganz ruhig und entspannt bei einer Arbeit!“

Und sagt dann:

„Und…ich kann lernen ruhig und entspannt bei einer Arbeit zu sein!“

Oder auf einem anderen Blatt steht:

„Ich bin ganz mutig!“

Dein Kind soll sich eine Situation vorstellen, in der es ganz mutig war. Lass es Dir erzählen von Deinem Kind. Lass Dein Kind mit allen Sinnen noch einmal diese Situation erleben! Toll ist es auch, diesem guten Gefühl, das da entsteht, eine Farbe zu geben und dieses Gefühl ganz groß zu machen, dass Dein Kind es im ganzen Körper spüren kann!

Und jetzt sagt Dein Kind mit voller Überzeugung:

„Ich habe gelernt, mutig zu sein!“

Jetzt einen Schritt in die Mitte machen und das Blatt stellen auf dem steht:

„Ich bin ganz ruhig und entspannt bei einer Arbeit!“

Und sagt:

„Und…ich kann lernen ruhig und entspannt bei einer Arbeit zu sein!“

Wichtig ist hier das Wörtchen und!

Ich habe bereits etwas gelernt und ich kann lernen, ruhig und entspannt bei einer Arbeit zu sein!

Diese Technik könnt ihr immer wieder anwenden! Auch für andere Dinge, die Dein Kind noch nicht gelernt hat!

Tipp 5: Klopfe den Satz mit der „Affenübung“!

Jetzt erzähle von ich Dir von meiner Lieblingsübung – der „Affenübung“!

Kennst Du das kleine Organ, das in der Mitte des Brustkorbes sitzt? Das ist die Thymusdrüse. Diese Drüse steuert die Immunabwehr im Körper und ist von großer Bedeutung für die Gesundheit, nicht nur für die physische sondern auch für die emotionale Gesundheit.

Der Begriff Thymus kommt aus dem griechischen Wort „thymos“ und bedeutet Lebenskraft, Seele, Gefühl, Sensibilität.

Wir können diese Thymusdrüse stärken, in dem wir mittig auf unseren Brustkorb klopfen. Du hast das sicherlich schon mal bei den Affen gesehen, dass die sich zur Stärkung auf den Brustkorb klopfen. Deshalb nenne ich diese Übung auch „Affenübung“. Die Affen machen das noch regelmäßig, um stark und mutig zu sein.

Uns Menschen ist dieses „Ritual“ leider verloren gegangen. Aber jetzt kannst Du dies für Dein Kind aber auch für Dich nutzen.

Lass Dein Kind auf seinen Brustkorb klopfen und dabei ein paar Mal den stärkenden Satz sagen:

Zum Beispiel:

„Ich bin ruhig und entspannt bei einer Arbeit!“

„Ich bin entspannt bei einer Arbeit und ich schaffe das!“

Wichtig ist es hierbei, dies regelmäßig zu tun!

Durch das Klopfen stimulieren wir die Thymusdrüse, die Energie kann wieder fließen. Durch das Sprechen des Satzes hört das Gehirn den „Auftrag“ und wird das Kind so unterstützen, die Ruhe und Entspannung für eine Arbeit zu erreichen!

Jetzt wünsche ich Dir und Deinem Kind viel Freude mit den tollen Übungen!

Und wenn Du magst, dann schreib mir doch mal Eure Erfahrungen!

Wenn Du mehr Unterstützung brauchst für dich, dein Kind oder deine Familie, dann schreibe mir eine Nachricht! Schreibe mir, welche Art der Veränderung du wünschst und wir vereinbaren einen Termin für ein Erstgespräch!

Brigitte Ohde-Seidel ist Kinder- und Jugendcoach, Reflextherapeutin und Entspannungspädagogin.

Sie begleitet seit 10 Jahren Kinder, Jugendliche und deren Familien bei Themen wie

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Sie ist selbst Mutter von 4 Jungs und lebt und arbeitet in Niederselters im schönen Taunus.< Älterer Beitrag

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